Quantcast
Channel: Stephan Porombka
Viewing all articles
Browse latest Browse all 15

TEXTTHEORIE UND TEXTGESTALTUNG // Der Blog

$
0
0

Seit Oktober 2014 veröffentliche ich alle Texte, die sonst hier erscheinen würden — gemeinsam mit den Texten, die Karl Wolfgang Flender auf seiner Seite schreiben würde — in einem gemeinsamen Blog, in dem wir über unsere gemeinsame Arbeit an der Universität der Künste nachdenken.

Den Blog findet man hier: http://txtudk.tumblr.com

Oder bei Facebook: https://www.facebook.com/texttheorietextgestaltung

Alle Texte, die wir bisher publiziert haben, findet man hier: http://txtudk.tumblr.com/archive

Unser Arbeitsprogramm und das Programm für den Blog lautet so:

Im Arbeitsbereich TEXTTHEORIE UND TEXTGESTALTUNG verstehen wir Kulturen probeweise als Texturen. Diese Texturen lassen sich lesen. Und sie können potenziell von jedem Punkt aus weitergeschrieben werden.

Kulturen definieren sich aus dieser Perspektive als Interpretations- und Produktionszusammenhänge, an denen interessant ist, unter welchen Bedingungen gelesen und geschrieben wird. Und interessant ist erst recht, welche Möglichkeiten sich dabei eröffnen, mit neuen Schreib- und Leseformen zu experimentieren.

In unserem Arbeitsbereich folgen wir beiden Interessen. Wir beobachten die Gegenwart mit einer Kulturwissenschaft der Jetztzeit, die nach den Bewegungen und Prozessen im Umgang mit Texten fragt. Vor allem aber probieren wir selber aus, indem wir neue Projekte entwickeln, beraten und begleiten.

Wir erforschen damit, was der Soziologe Dirk Baecker “die Orientierungsfigur des Nächsten” genannt hat. Mit ihr bekommt es eine Gesellschaft zu tun, die sich aufgrund erhöhter Geschwindigkeiten nicht nur von der Vergangenheit, sondern auch von der Gegenwart ablöst, um “in all ihren Strukturen auf das Vermögen fokussiert (zu) sein, einen jeweils nächsten Schritt zu finden und von dort aus einen flüchtigen Blick zu wagen auf die Verhältnisse, die man dort vorfindet.”

Im Mittelpunkt steht dabei die Frage nach der Erkundung ästhetischer Konzepte und Strategien, die sich dem bloßen Verwertungszusammenhang entziehen und stattdessen transformative Kräfte entfalten.

Unser Seminarprogramm

In unseren Seminaren geht es dementsprechend darum, Methoden der Gegenwartsbeobachtung zu vermitteln, zu erproben und weiterzuentwickeln, die mit der Orientierungsfigur des Nächsten arbeiten. Wir verstehen diese Methoden selbst immer auch als eine bestimmte Form ästhetischer Praxis, die einen produktiven Anteil an der Gegenwart hat, die wir beobachten.

Wir veranstalten also keine Seminare “über” ein Thema. Es geht vielmehr darum, sich mit der gemeinsamen Arbeit der Tatsache bewusst zu werden, dass wir die Texturen der Gegenwartskultur immer schon lesend interpretieren, umschreiben und weiterschreiben, wenn wir uns mit ihnen beschäftigen.

Aufgabe ist deshalb nicht nur, bestehende Konzepte lernend anzuwenden. Wir wollen sie probeweise erweitern. Wir wollen sie uns aneignen, bearbeiten, umnutzen und weiterschreiben. Und wir wollen die eigenen Beobachtungs-, Lese-, Schreib- und Publikationsexperimente selbst beobachten, konzeptualisieren und in nächste Theorien überführen. Das eigene Machen wird dabei als kulturelle Praxis verstanden, die bestimmten ästhetischen Strategien folgt, zu deren Kern die Selbstbeobachtung und Selbstreflexion gehört. Denn erst wo die mit dem bloßen Machen verkoppelt werden, entsteht jene produktive Unruhe, durch die man nicht bei dem stehen bleibt, was man gerade tut. Stattdessen richtet man sich auf das Nächste aus.

Texttheorie und Textgestaltung bei tumblr und Facebook

Wer diese Arbeit verfolgen und begleiten und vielleicht auch mit der eigenen kombinieren will, kann unsere Posts auf tumblr und Facebook abonnieren. Auf diesen Seiten versammeln wir Materialien und Fundstücke, die auf ganz unterschiedliche Weise Auskunft über die Textur der Gegenwartskultur geben – und die uns im Rahmen der Lehre und Forschung an der Berliner Universität der Künste auf nächste Ideen bringen können.

Wir setzen über jeden Post jeweils ein paar Schlagworte, die es vor allem den Studierenden ermöglichen sollen, den Kontext der Beiträge schneller zu erfassen und sie dann auch in ihren Karteikartensystemen besser abspeichern zu können, um dann später bei Bedarf darauf zurück zu greifen.

Zugleich setzen wir jedem Fundstück einen kurzen blogartigen Text vorweg, in dem wir den Zusammenhang zum Studium herstellen, konkret zum Studiengang GWK an der Universität der Künste. Darin steckt dann immer ein Interpretationsangebot. Zugleich geben wir Hinweise darauf, wie das Ganze vielleicht weiterzudenken wäre, wenn man Zeit hat und Lust oder in anderen Zusammenhängen wieder darauf kommt.

Chronik, Glossar, Skizzenblog für Ideen

So haben diese Seiten ganz verschiedene Funktionen. Sie sind eine kleine Chronik, mit der wir Gegenwart beobachten und später nachverfolgen können, was uns wie an dieser Gegenwart interessiert hat. Sie geben uns die Möglichkeit, fortlaufend über unsere Forschungs- und Lehrzusammenhänge nachzudenken. Auch können wir hier ein kleines Glossar anlegen, das es uns möglich macht, ganz unsystematisch Materialien zu bestimmten Begriffen anzusammeln. Und schließlich geben uns die Seiten die Möglichkeit, Tag für Tag ein paar Ideen zu formulieren, Vorschläge zu machen, offene Fragen zu markieren, die jetzt alle gar nicht bearbeitet, sondern so vorgestellt werden sollen, dass sie neue Bewegungen erzeugen.

Dahinter steckt natürlich eine bestimmte Idee davon, wie man studieren sollte, besser: wie man lernen, lehren und forschen sollte. Deshalb geschieht, was wir hier betreiben, nicht einfach nebenbei. Vielmehr gehört es zum methodischen Kern unserer Arbeit. Es ist vernetzt mit unserer Arbeit in anderen Medien und Formaten. Darüber stellen sich selbst wieder Texturen her, die mit jenen der Gegenwartskultur verbunden sind und sie beobachten, sich in sie einschreiben und weiterschreiben zugleich.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 15

Latest Images